Am 17. Februar soll an den bayerischen Schulen ein neuer Schwung Referendarinnen und Referendare seinen Dienst antreten. Auch an den Gymnasien werden dann zahlreiche Nachwuchskräfte erwartet. Aber eine, die sich Hoffnungen gemacht hatte, wird dann nicht dabei sein. Die 28 Jahre alte Lisa Poettinger darf nicht Referendarin werden.
Der Freistaat möchte sie für den „Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Gymnasien“ nicht zulassen, wie sie kürzlich erfahren hat, obwohl sie gerade ein Studium an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität mit erstem Lehrer-Staatsexamen abgeschlossen hat. Fächerkombination: Englisch, Ethik, Deutsch als Zweitsprache.
In einem Schreiben, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt, erklärt Bayerns Kultusministerium, die „Tätigkeit und Mitgliedschaft“ Poettingers „in extremistischen Organisationen“ vertrage sich nicht mit den Pflichten einer Beamtin. Es geht um Proteste gegen den Braunkohleabbau und gegen eine Automesse, die Münchener IAA. Lisa Poettinger war dort als Mitglied der – legalen – Gruppe „Offenes Antikapitalistisches Klimatreffen München“ in Erscheinung getreten.
Die Aktivistin sagt, Kapitalismus abzulehnen, müsse „unter Achtung des Grundgesetzes möglich sein“
Kein Widerspruch, nur eine Ergänzung:
Dass das nicht überraschend ist bedeutet nicht, dass wir es einfach als normal und unausweichlich schulterzuckend zur Kenntnis nehmen und akzeptieren sollten. Das ist nicht überraschend, aber es sollte überraschend sein. Also genau genommen sollte es gar nicht passieren, aber eine Welt in der so etwas zwar vorkommt aber nicht als normal durchgeht wäre schon mal eine Verbesserung im Vergleich zum aktuellen Zustand.
Ich hoffe, das wird vor Gericht kassiert. Aber dass es in Bayern passiert, ist typisch. Es müsste halt mal eine andere Partei dort gewählt werden. Das passiert aber seit Jahren nicht.