Edward Orwell

Ich denke, das war überfällig und richtig. Die Feddit-Variante war - schon vom Layout - eindeutig mehr auf hastige Nutzer und Handynutzer ausgerichtet. Fragwürdig finde ich die Nutzung von Mailbox.org als Mailprovider wg. deren langjähriger und wohl auch aktueller Google-Affinität, siehe dortige Datenschutzbestimmungen. Die offene Selbstkritik Kuketz ist angebracht: Nicht nur erfolgt eine Abwertung der bisherigen Inhalte: Sie sind dort nicht sichtbar, lediglich wurden sie nicht gelöscht, können noch kopiert und referenziert werden. Man muss sich auch neu registrieren. Auch fand ich für die Entscheidung “weg vom Forum” keine Begründung und sehr überraschend. Da wir aber alle noch sehr jung sind, Kuketz’ Spendenaufkommen kaum ausreichen dürfte, um von ihm die überteuerte Professionalität verlogener Schmeicheleien (“um dein Nutzungserlebnis zu verbessern”) einer Datenkrake zu erwarten, freue ich mich letztlich, dass er seinen Kopf dazu nutzt, neues zu probieren: Der Kopf ist rund, damit das Denken auch mal seine Richtung wechseln kann.

Mike Kuketz hatte und wird mit seinem Forum eine Institution geschafft, die “die Landschaft” verändert hat.

Ich bin sicher, Datenkraken und Politiker haben heilsamen Respekt vor Mike. Er spielt - als Einzelperson (plus Mods, ok) - fast auf Noyb.eu und CCC-“Höhe” (und!) leistet und organisiert zugleich sicherheitstechnischen und glaubwürdig und konsequent datenschutzrechtlichen Service! Gratulation und Dank insoweit auch einmal!

Signal will einfach noch mehr, möglichst persönliche Nutzerdaten? Und Heise schreibt “wie ein Brief ohne Absender” funktioniere Signal. Was ist denn mit der IP? Bekommt Signal die etwa nicht?

Die IP, die du nach außen hast, gibt dir dein Provider. Details: https://de.wikipedia.org/wiki/Netzwerkadressübersetzung

Das hindert nicht das ausführliche Tracking auf Basis dieser “zufälligen” IP, wie sogar das Landgericht München richtig erkannt hat: Sie ist dein Pseudonym oder “Nickname”, mindestens eine Zeit lang.

Dynamische IP-Adressen stellen für den Betreiber einer Webseite ein personenbezogenes Datum dar, denn er verfügt abstrakt über die rechtlichen Mittel, die vernünftigerweise eingesetzt werden könnten, um mithilfe Dritter, und zwar der zuständigen Behörde und des Internetzugangsanbieters, die betreffende Person anhand der gespeicherten IP-Adressen bestimmen zu lassen (im Anschluss an BGH VI ZR 135/13).

https://rewis.io/urteile/urteil/lhm-20-01-2022-3-o-1749320/

Glaubst du, die Aufsichtsbehörde hat umfassend geprüft, wie Apple in den USA mit den Daten umgeht, wie sie sie verknüpfen etc.? Oder glaubst du, sie haben einfach Apples Aussagen vertraut?

Wie soll ein “angemessenes Schutzniveau” gemäß DSGVO 45 attestierbar sein, wenn wir in den USA durch die Verfassung vom Recht auf Privatheit kategorisch ausgeschlossen sind:

https://www.justsecurity.org/2668/foreigners-nsa-spying-rights/

Die EU anerkennt demgegenüber, dass Privatheit ein Menschenrecht sein muss, d.h. erlaubt auch US-Bürgern hier zu klagen, sollten ihre Handys etc. ‘links gemacht’ werden: “Jede Person …”

https://dejure.org/gesetze/GRCh/8.html

Außerdem stehen Datenschutzverletzungen in der EU umfassend und generell sogar unter Freiheitsstrafe, nicht nur unter Bußgeldandrohung. Für Deutschland: https://dsgvo-gesetz.de/bdsg/42-bdsg/

In den USA gilt das meines Wissens nur für den schmalen Sektor “Gesundheitsdaten”. (Und ob es dort nicht auch wieder ausschließlich für US-Bürger gilt? Man sollte es zunächst einmal sicherheitshalber so annehmen!)