Viele Firmen in Deutschland setzen bislang auf die Technologie großer US-Anbieter wie Microsoft, Google und Amazon. Laut einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom sind mehr als 80 Prozent der deutschen Unternehmen abhängig von US-Technologie. In so manchem Unternehmen findet aber ein Umdenken statt.
Nicht sicher, ob das ein Trollversuch ist, aber der Kernel wird und wurde nicht ausschließlich in den USA entwickelt und nur austauschbare Teile des Codes (hauptsächlich Kryptographiefunktionen) unterliegen bestimmten Einschränkungen.
Die Linux Foundation sitzt ebenso in den USA wie der Chefentwickler. Rechtlich gesehen ist Linux damit ein US-Produkt. Das hat mit Trollen wenig zu tun.
Dass die NSA große Teile des Kernels mitentwickelt, spricht natürlich auch Bände. Mir wäre das zu riskant.
Rechtlich gesehen unterliegt der Kernel der GPL und nicht den USA. Ich wüsste nicht, warum das riskant sein soll. Fork dir doch im Zweifel das Repo und entwickle selbst, das wäre zwar einigermaßen dämlich, aber sicher. Ich wüsste nicht, was noch sicherer sein sollte als freier Quellcode.
Wenn der Kernel kein US-Produkt wäre, gäbe es keine Exportbeschränkungen für die Verschlüsselung. Oder woher, glaubst du, wird diese „exportiert“? Aus der GPL? Nee: aus den USA.
Freier Quellcode (also linux-libre - nutzt ihr das denn oder doch den unfreien Kernel mit Binärblobs?) ist nicht inhärent „sicherer“. Es besteht ein Unterschied zwischen „jeder kann den Quellcode sehen“ und „Sicherheitsexperten haben ihn auditiert“. Oder wie oft hast du dir schon den Quellcode deiner Treiber angesehen? Meine Vermutung ist: das machen die wenigsten.
GNU/Linux besteht zu großen Teilen aus freier Software und es gibt mit Debian als prominentem Beispiel genug Distros, die bei der Wahl der Treiber und Software auf FS achten.
Der Kernel ist kein “US-Produkt”, sondern dessen Lizenz basiert auf dem US-Rechtssystem. Das heißt aber nicht, dass du das nicht andernorts anders auslegen kannst.
Die Linux Foundation und der Chefentwickler sind an US-Recht gebunden. Das hat mit der Lizenz nichts zu tun. GNU ist ebenfalls - rechtlich gesehen - ein US-Produkt wie Windows und damit daran gebunden, was die US-Regierung ihnen vorschreibt.
Wir könnten jetzt viel über internationales Lizenzrecht diskutieren, aber ich glaube ich habe mir die Trollfrage inzwischen selbst beantwortet :)
Hoffentlich korrekt, denn mir ging es tatsächlich um den rechtlichen Aspekt.
Okay, dann lass uns darüber reden. Lass uns mal bei der GPL bleiben, das macht es einfacher. Die GPL ist keinesfalls an US-Recht gebunden, sondern berücksichtigt die jeweilige Rechtslage des Staates, in dem sie angewendet wird. Das ist wesentliches Prinzip von Copyleft-Lizenzen. Ich zitiere hier auch mal Wikipedia:
Anders ausgedrückt: Sobald du die GPL auf dein erhobenes Werk anwendest, verhinderst du damit, dass deine Urheberschaft untergraben und mit deinem Erzeugnis (anders als bei Public Domain-Lizenzen) ohne dein Einverständnis bzw. deine explizite Nennung kommerzielle Verwertung stattfindet. Du scheinst aber der Auffassung zu sein, dass jedes geistige Eigentum, das in den USA entstanden ist (ist Linux übrigens nicht, es begann alles in Finnland, woher Torvalds stammt), automatisch irgendwie dem Staat zu gehören scheint. Das stimmt so jedenfalls meiner laienhaften Auffassung nach nicht.
Du hast Recht, trotzdem ist OSS mit 60-70% US Anteil auf jeden Fall besser als closed source mit 90% US Anteil. Wenigstens gibt es die Chance, dass unabhängige Entwickler die Sicherheitsprobleme finden und reparieren können. Und vor allem geht es bei der Diskussion auch nicht nur um die IT Sicherheit sondern auch um die rechtliche Sicherheit in einem Handelskrieg. Da ist es deutlich schwerer für die USA anderen Ländern die Wirtschaft zu sabotieren.
Microsoft bezahlt regelmäßig unabhängige Auditoren. Für genau solche Probleme.
Wäre da das kanadische Betriebssystem OpenBSD nicht eine deutlich bessere Wahl als Linux?
Ich finde es generell eher unsinnig, freie Software an Nationen zu tackern. Nichts gegen OpenBSD an der Stelle, aber diese Art der Diskussion darüber ist für mich unerträglich… Äh also im Sinne von nicht ertragreich.
Also per Definition können die nur entweder unabhängig oder von Microsoft bezahlt sein.
Und inwiefern wäre OpenBSD eine bessere Wahl? Es geht ja nicht um die Herkunft sondern um die Handhabe zum Abschalten der Systeme im Konfliktfall. Das geht auch bei Linux nicht bzw. ließe sich Dank Quelloffenheit mit einfachsten Mitteln verhindern indem man z.B. einfach einen Fork macht.
Die US-Regierung, gegen die hier alle Vorbehalte haben (nicht zu Unrecht), kann den Kernelentwicklern durchaus vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben. OpenBSD nicht. Daher kommt OpenBSD auch weltweit mit starker Verschlüsselung daher, um das offensichtlichste Beispiel für einen Vorteil zu nennen.
Wenn es soweit kommt dann macht man einen Non-US Fork und die Sache ist erledigt. Wenn die US Entwickler so unverzichtbar sind und wir die im Rest der Welt nicht ersetzen können, dann machen wir Cherry Picking und übernehmen in unserem Fork nur die Commits die sinnvoll und unkritisch sind. Da müsste die US Regierung den Kernel in ein privates Repo schieben und per NDA schützen um das zu verhindern. Und so ein Versuch ist doch zum Scheitern verurteilt. Es würde praktisch sofort ein neuer OSS Fork außerhalb der USA aufgesetzt und organisiert werden. Wenn man versucht sie zu zwingen würden 99% der Kernelentwickler eher auf Rosenzüchter umschulen als so einem NDA zu unterzeichnen und nicht auf den OSS Fork zu wechseln. Außerdem haben die USA eben nicht alles unter Kontrolle sondern wichtige Teile des Linux Ökosystems kommen auch von außerhalb.
Verschlüsselung wo? Es gibt dutzende Untersysteme, die verschlüsselt sein können und da macht es keinen Unterschied, ob man Linux oder BSD nutzt - möglich ist das bei beiden.
Übrigens wird auch Windows nicht ausschließlich in den USA entwickelt.
Aber Windows ist closed source und proprietär, d.h. die kommerzielle Verwertung obliegt exklusiv einem Konzernkonstrukt mit Dachgesellschaft in den USA. Riesiger Unterschied.
Die US-Dachgesellschaft von Linux hat aber auch Exklusivrechte.
Welche?
Die auf das Produkt Linux.
Ich versteh nicht, wie du das meinst. Es gibt die Linux Foundation, deren eigentlicher Zweck es ist, die Hauptentwickler des Kernels zu bezahlen, aber denen gehört nicht das “Produkt Linux”, sondern sie entwickeln nur maßgeblich daran. Lustigerweise steht auf Wikipedia sogar als Entwickler nur “diverse”.
Nun gibt es aber noch einige weitere Organisationen, zum Beispiel diese hier:
Also die Foundation, der Arbeitgeber der wesentlichen Linuxentwickler, sitzt in den USA. Der Vertrieb sitzt in den USA. Der Chef sitzt in den USA und unterwirft das Projekt irgendwelchen US-Sanktionen. Inwiefern genau ist die US-Politik für Linux jetzt also unerheblich und für Windows nicht?
Nicht irgendwelchen und das sind auch nicht nur US Sanktionen.
Bei Personen die dem Russischen Staat nahe stehen ist das auch eine Frage der Sicherheit. Dass in den Kernel nicht Lücken eingeschleust werden.
Von “Der Chef” zu sprechen erscheint mir auch unpassend. Du verlinkst darauf wo er sich hinterher zu Wort gemeldet hat. Und sagst “Der Chef” als hätte er das alleine entschieden und getan, während jemand anderes die Änderung gemacht hat (dort ebenfalls erwähnt), und auch die org erwähnt ist (die sich dort nicht geäußert hat).
Das ist die Linux Foundation, da ist sogar ein Link drin. Darüber hab ich ja schon berichtet.
Windows ist von Microsoft und Microsoft ist ein in den USA ansässiges Unternehmen, das nicht non-profit ist und maßgebliche Steuereinnahmen einfährt. Du vergleichst Äpfel mit Birnen.